Über Mich

Im März 1989 hatte ich das große Glück, das Licht der Welt zu erblicken. Das war zwar 2 Monate früher als geplant, aber ich war nun mal ungeduldig.

 

Kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass ich blind bin. Das war sicher erst mal ein Schock für meine Familie, ich wurde aber Gott sei dank immer so normal, wie möglich behandelt und hab alles ausprobiert, was die anderen in meinem Alter auch so gemacht haben. Ob Fahrrad fahren, Ball spielen, auf dem Spielplatz toben oder im Freibad vom Sprungturm springen, ich war überall da bei.

 

Mit 6 Jahren kam ich dann auf das Landesbildungszentrum (LBZ) in Tangerhütte. Meine Damalige Klassenlehrerin und später dann auch Trainerin, Heike Diesing, hat meinen ständigen Bewegungsdrang früh erkannt und mich mit in die Leichtathletiktrainingsgruppe genommen. Hier haben wir dann über Wurf, Weitsprung und meinem späteren Paradestück, dem Sprint, alles ausprobiert. Außerdem haben wir uns kurz im Schwimmen versucht. In meiner Freizeit habe ich dann noch sämtliche andere Arbeitsgemeinschaften wie Fußball, Rollstuhlhockey und Bosseln Besucht. Das war dann sozusagen der Ausgleich zur Leichtathletik. Unser Großes Augenmerk legten wir dann aber zunehmend auf den Sprint.

 

Nach Abschluss meiner Schulischen Laufbahn bin ich nach Halle gegangen. Hier machte ich eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann im Berufsförderungswerk und trainierte in der Trainingsgruppe von meinem neuen Trainer Ulf Karge. Wir haben sehr lange gebraucht um uns an einander zu gewöhnen und uns das wichtigste im Leistungssport zu geben, das 1000 %ige Vertrauen zu einander. Dass wir uns jetzt so super verstehen, hätte vor meiner Zeit in Halle wohl niemand geglaubt, aber wir gehen wirklich zusammen durch dick und dünn, worauf ich richtig stolz bin. Dieses Vertrauen hat bis heute angehalten.

 

Mitte 2009 hörte Ulf dan auf und wir bekamen eine neue Trainerin, Henny Gastel. Das war ein ganz schöner Schlag, aber im Leistungssport lernst du mit Schlägen umzugehen. Wir gewöhnten uns also an einander und ich trainierte hart, wie immer.

Bis 2011 lief dann auch alles gut in Richtung London. Im Sommer bekam ich dann aber plötzlich schmerzen in meinem linken Auge. Diese wurden immer größer, so dass dieses entfernt werden musste. Danach hatte ich leider unter Belastung immer noch so große Schmerzen, dass ich einen Großen, für viele unverständlichen Schritt gegangen bin. Ich habe mich vom Leistungssport zurückgezogen.

Seit dem bin ich noch etwas im Torball tätig und verbringe viel Zeit mit meiner Familie.

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